Schutzwälder spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz vor Naturgefahren in Bergregionen, doch der Klimawandel stellt ihre Funktion vor neue Herausforderungen. Während innovative Technologien wie Drohnen und künstliche Intelligenz die Überwachung und Pflege dieser Wälder verbessern, erfordert die Anpassung an veränderte Umweltbedingungen ein vorausschauendes Management. Diese Seite beleuchtet die Bedeutung der Schutzwaldpflege, den Einfluss des Klimawandels und den Einsatz moderner Methoden zur Erhaltung dieser wichtigen Ökosysteme.
Die Grundsätze der Schutzwaldpflege
Effiziente Schutzwaldpflege basiert auf sieben Grundsätzen, die eine nachhaltige und wirksame Bewirtschaftung sicherstellen:
- Zielorientierung: Maßnahmen dienen primär der Verminderung von Naturgefahren
- Richtige Verortung: Eingriffe erfolgen dort, wo der Wald Schutzwirkung entfalten kann
- Optimaler Zeitpunkt: Durchführung bei maximaler Wirkung und minimalem Aufwand
- Nutzung natürlicher Prozesse: Berücksichtigung standörtlicher Gegebenheiten
- Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Dokumentation und Überprüfbarkeit von Entscheidungen
- Wirksamkeit: Hohe Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung
- Verhältnismäßigkeit: Angemessenes Aufwand-Nutzen-Verhältnis
Diese Grundsätze, die für jegliche mit Bundesmitteln geförderte Schutzwaldpflege verbindlich sind, gewährleisten eine effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung der Schutzwälder (1 2).
Technologieeinsatz im Schutzwald
Moderne Technologien revolutionieren die Erfassung und Überwachung von Schutzwäldern. Drohnen (UAVs) liefern hochauflösende Luftbilder und ermöglichen 3D-Vermessungen mittels Photogrammetrie, besonders wertvoll in schwer zugänglichem Gelände (1). LiDAR-Technologie, sowohl bei Drohnen als auch Flugzeugen eingesetzt, ermöglicht Einblicke unter das Kronendach und erfasst detailliert die Waldstruktur (2). Künstliche Intelligenz analysiert die gesammelten Daten automatisiert, erstellt „digitale Zwillinge“ der Bestände und leitet wichtige Kenngrößen ab (2). Diese Innovationen ermöglichen ein präziseres, effizienteres und großflächigeres Monitoring der Schutzwälder, was ein verbessertes Management unterstützt
Klimawandel Auswirkungen auf Wälder
Steigende Temperaturen und häufigere Extremwetterereignisse verändern die Struktur und Zusammensetzung der Schutzwälder. In tieferen Lagen leiden Bäume unter Trockenstress, während in höheren Regionen wärmeliebende Arten vordringen (1). Diese Verschiebungen beeinflussen die Schutzfunktion: Während die Lawinengefahr im Hochwinter abnimmt, steigt sie im Frühjahr1. Gleichzeitig nimmt die Steinschlagaktivität durch auftauenden Permafrost zu (2). Die hydrologische Ausgleichswirkung der Wälder gewinnt an Bedeutung, um zunehmende Starkniederschläge abzupuffern (3).