Ein abgestorbener Baum setzt während des Abbauprozesses eine Menge Kohlenstoff frei. Was damit passiert, ob er stabil im Boden gespeichert wird und welche Faktoren die ablaufenden Prozesse beeinflussen, untersucht die FVA im Projekt TotC:
Steigerung der Kohlenstoffsequestrierung in Waldböden durch gezieltes Totholzmanagement
Totholz im Wald spielt eine wichtige Rolle für die Kohlenstoffspeicherung und den Klimaschutz. Aktuelle Forschungen untersuchen, wie gezieltes Totholzmanagement die Kohlenstoffsequestrierung in Waldböden steigern kann und welche Unterschiede es zwischen Buchen- und Fichtentotholz gibt.
Die Rolle von Totholz bei der Kohlenstoffspeicherung
Totholz dient in Waldökosystemen als bedeutender Wasserspeicher und hat das Potenzial, je nach Baumart und Standortbedingungen über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte hinweg Kohlenstoff zu speichern. Bei der Zersetzung wird ein Teil des Kohlenstoffs in den Boden abgegeben, was zur langfristigen Kohlenstoffbindung beiträgt. Über die Kohlenstoffspeicherung hinaus fördert Totholz die biologische Vielfalt, indem es Insekten und Pilzen Lebensraum bietet, und verbessert Bodenfunktionen wie Wasserrückhalt und Nährstoffkreislauf. Die Kohlenstoffspeicherkapazität von Totholz variiert je nach Baumart, Klima und Waldbewirtschaftungspraktiken und ist daher ein wichtiger Faktor bei Strategien zur Eindämmung des Klimawandels in der Forstwirtschaft.
Forschung zur Totholzbewirtschaftung
Die aktuelle Forschung zur Totholzbewirtschaftung konzentriert sich auf die Quantifizierung von Kohlenstoffflüssen und die Identifizierung von Faktoren, die die Kohlenstoffspeicherung in Waldböden beeinflussen. Studien haben gezeigt, dass die Konzentrationen von gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) im Bodenwasser unter Totholz im Vergleich zu Kontrollgebieten deutlich höher sind, wobei die Auswirkungen bis zu einer Tiefe von 60 cm messbar sind. Zu den Faktoren, die die Kohlenstoffbindung beeinflussen, gehören Baumarten, Standortbedingungen und Klima, wobei wärmere Standorte schnellere Zersetzungsraten aufweisen. Laufende Projekte wie „TotC“ zielen darauf ab, Kohlenstoffbilanzen für Totholz zu erstellen, die Kohlenstoffstabilität im Boden zu analysieren und die Auswirkungen von Totholz auf die Wasserspeicherkapazität und die Nährstoffdynamik in Waldböden zu untersuchen. Diese Bemühungen werden dazu beitragen, standortspezifische Managementempfehlungen zu entwickeln, um die Funktion von Waldböden als Kohlenstoffspeicher durch gezieltes Totholzmanagement zu optimieren.
Kohlenstoffspeicherung von Buche und Fichte
Es gibt erhebliche Unterschiede in der Kohlenstoffspeicherkapazität von Buchen- und Fichten-Totholz. Buchen-Totholz weist im Vergleich zu Fichten-Totholz höhere Konzentrationen an gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) im Bodenwasser auf, wobei die Auswirkungen bis zu einer Tiefe von 60 cm messbar sind. Fichten-Totholz zersetzt sich jedoch langsamer und kann daher als längerfristiger Kohlenstoffspeicher dienen. Die höhere Holzdichte Standortfaktoren, insbesondere der Wasserhaushalt und die Hanglage (Nord- oder Südlage), beeinflussen diese Unterschiede stark. Während Buchen-Totholz kurzfristig mehr Kohlenstoff in den Boden einbringen kann, könnte Fichten-Totholz durch seine langsamere Zersetzung für eine länger anhaltende Kohlenstoffbindung sorgen. Es sind weitere Langzeitstudien erforderlich, um die Stabilität und Langlebigkeit der Kohlenstoffzufuhr in den Boden durch verschiedene Baumarten vollständig zu bewerten.
Praktische Empfehlungen für die Waldbewirtschaftung
Auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse können Forstwirte die Kohlenstoffbindung durch gezieltes Totholzmanagement optimieren. Die Erhöhung des Totholzvolumens in Wäldern kann sowohl dem Naturschutz als auch dem Klimaschutz dienen. Die energetische oder stoffliche Nutzung von Totholz sollte kritisch bewertet werden, da es oft als längerfristiger Kohlenstoffspeicher im Wald dient. Es sollten standortspezifische Bewirtschaftungskonzepte entwickelt werden, die Faktoren wie Baumarten, Klima und Topographie berücksichtigen, um das Potenzial zur Kohlenstoffspeicherung zu maxim Es sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, um die Prozesse vollständig zu verstehen und konkrete Empfehlungen für verschiedene Waldtypen und Standorte zu entwickeln. Waldbesitzer werden ermutigt, ihre Totholz-Managementstrategien anzupassen, um die größtmögliche Wirkung auf die Leistung ihrer Wälder als Wasserspeicher zu erzielen.