Dank langjährigen Versuchen konnten die besten mechanischen und chemischen Bekämpfungsmethoden ermittelt werden. Die mechanische Bekämpfung ist der chemischen vorzuziehen, da sie nicht durch gesetzliche Vorgaben eingeschränkt ist und keine negativen Nebenwirkungen auf die Umwelt hat.Die mechanische Bekämpfung erfolgt durch den sogenannten "Wurzelhalsschnitt", der darin besteht, das Wurzelsystem von der oberirdischen Liane einige Zentimeter unterhalb des…

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Der Kudzu

Dank langjährigen Versuchen konnten die besten mechanischen und chemischen Bekämpfungsmethoden ermittelt werden. Die mechanische Bekämpfung ist der chemischen vorzuziehen, da sie nicht durch gesetzliche Vorgaben eingeschränkt ist und keine negativen Nebenwirkungen auf die Umwelt hat.

Die mechanische Bekämpfung erfolgt durch den sogenannten „Wurzelhalsschnitt“, der darin besteht, das Wurzelsystem von der oberirdischen Liane einige Zentimeter unterhalb des Kragens (des Hauptwurzelknotens, der die vegetativen Knospen enthält und neue Triebe bilden kann) zu trennen. Die vertikal wachsenden Lianen werden in der Regel in einer Höhe von etwa einem Meter über dem Boden geschnitten, so dass sie austrocknen, weil sie keinen Kontakt mehr zum Boden haben. Aus den neuesten Erfahrungen im Feld empfiehlt sich, im ersten Jahr der Intervention bis im Mai den Kragenschnitt zu machen, gefolgt von mindestens zwei Kontrollen im Juli und September mit der Beseitigung aller Triebe. Bei dichtem Unterwuchs ist es ratsam, den Boden im Winter vorher zu säubern, um so Kudzu-Keimlinge besser zu erkennen. Geschnittene Lianen können geordnet und an Ort und Stelle getrocknet werden – aber nur, wenn ein direkter Kontakt mit dem Boden vermieden wird. Ansonsten muss das Material in einer Müllverbrennungsanlage entsorgt werden. Die Entsorgung auf Mülldeponien ist verboten, da dort die Gefahr einer Ausbreitung sehr hoch ist. Eine regelmässige Kontrolle der behandelten Fläche in den Folgejahren (zweimal jährlich zu Beginn und Ende des Sommers) ist unerlässlich, um das Ziel der vollständigen Beseitigung der Pflanze zu erreichen.

Die chemische Bekämpfung ist auf zwei Arten möglich: durch Auftragen eines zugelassenen Produkts auf Triclopyr-Basis (Endkonzentration 2 %) im August auf die Blätter der drei Wochen zuvor geschnittenen Triebe der Pflanze oder durch direktes Aufstreichen des gerade geschnittenen Teils der Liane. So wird das Herbizid gezielt und in sehr kleinen Mengen aufgetragen.

Die Wirksamkeit beider Methoden (mechanisch und chemisch) ist bemerkenswert. In beiden Fällen wird die Anzahl der Knoten sofort drastisch oder sogar auf null reduziert (Chemie). Bereits ab dem zweiten Jahr der Intervention nimmt der Zeitaufwand für die Kontrolle und die regelmässigen Überprüfungen rapide ab. Um die Wirksamkeit der Bekämpfung zu überwachen, wird jeder Eingriff detailliert in einem Kontrollformular festgehalten (Zeiten, Methoden, Zeiträume und beseitigte Mengen).


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