Das Europäische Forstinstitut (EFI) und die FAO haben zuletzt verstärkt auf das Potenzial von Nicht-Holz Waldprodukten hingewiesen. In dem kürzlich erschienenen Bericht “Non-wood forest products for people, nature and the green economy. Recommendations for policy priorities in Europe” kommt das Autorenteam zu dem Schluss, dass vier Faktoren erfüllt sein sollten. Das Projekt “Zukunftsfähiger Bienenwald” zeigt, wie der erste (1) Faktor „Sicherung und Schutz eines nachhaltigen Angebots von Nicht-Holzprodukten“ realisiert werden kann. Hinzu kommen drei weitere Faktoren: (2) Aufbau von wettbewerbsfähigen und fairen Wertschöpfungsketten, (3) Transparenz und Rückverfolgbarkeit von Nicht-Holz Waldprodukten und (4) Koordinierung relevanter Politikfelder (Forstwirtschaft, Naturschutz, Ernährung, Ländliche Entwicklung) und Investitionsförderung.
Im Projekt “Zukunftsfähiger Bienenwald” arbeiten Landwirte und Imker regional zusammen. Bestehende Vermarktungswege für Honig werden genutzt, um neue Produkte zu etablieren. Damit ist ein wichtiger Schritt für ein neues Geschäftsfeld gesetzt. Das Beispiel Bienenwald zeigt, dass mit Honig relativ schnell Einnahmen auf aufgeforsteten Flächen realisiert werden können. Für den flächigen Ausbau wäre wesentlich, analog zur Forst-Holz Wertschöpfungskette neue Vertriebswege zu etablieren und eine Koordinierung mit der Ernährungswirtschaft anzustreben.
Im Projekt FOREST4EU – Europäisches Partnernetzwerk zur Förderung von Operationellen Gruppen in der Forstwirtschaft und für Agroforstsysteme – arbeiten 16 Partner aus neun Mitgliedstaaten zusammen, um die Innovationstätigkeit im Forstsektor zu erhöhen. Das Projekt wird von der Universität Florenz koordiniert und hat eine Laufzeit von 3 Jahren (01.01.2023–31.12.2025). Bisher gibt es in Bayern und anderen Teilen Mitteleuropas noch wenige OG im Forstbereich, aber das Interesse wächst. Die LWF ist in FOREST4EU für das Arbeitspaket »Politik lernen aus Innovationspraxis « verantwortlich und leitet die sozial-empirischen Untersuchungen.






