Zuwachs, Nutzung und Mortalität sind wichtige forstliche Kenngrössen für die Beurteilung der Produktivität der Wälder und der Nachhaltigkeit des Ressourcenverbrauchs. Der Bruttozuwachs umfasst gemäss LFI die Volumenzunahme der lebenden Bäume, das Volumen der über die Kluppschwelle (12 cm) eingewachsenen Bäume und die modellierte Volumenzunahme der genutzten und der natürlich abgestorbenen Bäume, die nicht forstlich genutzt werden (Mortalität).
Der Nettozuwachs ist der Bruttozuwachs abzüglich des Volumens der natürlichen Mortalität. Demgegenüber steht die Nutzung, die gemäss LFI das Schaftvolumen einschliesslich Stock und Rinde aller gefällten Bäume umfasst, auch wenn Teile des Schafts im Wald liegen bleiben. Nutzung und Mortalität zusammen werden auch als Abgänge bezeichnet.
Landesweit betrug der Bruttozuwachs in der Periode vom LFI4 (2009–2017) bis zum LFI5 (2018–2022) 10,6 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Er lag damit um 2,2 % tiefer als zwischen dem LFI3 (2004–2006) und dem LFI4, als sich der Bruttozuwachs auf 10,8 Mio. m3/Jahr belief. Vor allem im Jura (– 9,0 %) und im Mittelland (– 7,3 %) hat der Bruttozuwachs deutlich abgenommen.
Die letzte Dekade war geprägt von einer Zunahme der Mortalität. Sie stieg von 1,7 Mio. m3/Jahr auf 2,6 Mio. m3/Jahr und machte zuletzt bereits 24,7 % des Bruttozuwachses aus. Dementsprechend ist der Nettozuwachs landesweit um 12,8 %, von 9,1 Mio. m3/Jahr auf 8,0 Mio. m3/Jahr, gesunken. Im Jura hat sich die Mortalität mit + 129,6 % mehr als verdoppelt. Deshalb hat der Nettozuwachs hier am meisten abgenommen (– 28,1 %). Auch in den Alpen wurde eine Zunahme der Mortalität gemessen: + 25,6 %.
Die Nutzung hat dagegen schweizweit leicht abgenommen und belief sich zuletzt auf 7,1 Mio. m3/Jahr. Bei der Esche mit 148,0 % haben Nutzung und Mortalität den Bruttozuwachs in der letzten Dekade deutlich überstiegen (Abb. 9). Auch bei der Fichte, der Föhre und der Edelkastanie übersteigen Nutzung und Mortalität den Bruttozuwachs, weshalb auch bei diesen Baumarten der Holzvorrat abgenommen hat.
Der Anteil der Zwangsnutzungen, also der Nutzungen, die ungeplant aufgrund von Störungen erfolgen müssen, ist gestiegen. In der Periode LFI3–LFI4 wurden durchschnittlich 1,1 Mio. m3/Jahr als Zwangsnutzung deklariert, was 13,9 % der gesamten Nutzung entsprach.






