Buche und Eiche zählen auf vielen Standorten weiter zu den Hoffnungsträgern im Klimawandel. Trockene Jahre hinterlassen aber auch bei diesen Baumarten Spuren. An den bayerischen Waldklimastationen (WKS) werden Umweltveränderungen und die Reaktionen der Bäume bereits seit über 30 Jahren beobachtet.
Durststrecken im Wald: Wie reagieren Buche und Eiche
Die Reaktionen von Buche und Eiche auf Trockenperioden im Wald unterscheiden sich deutlich, wie Forschungsergebnisse zeigen. Während Buchen oft mit signifikanten Wachstumseinbrüchen und erhöhten Blattverlusten im Folgejahr reagieren, erweisen sich Eichen als resilienter und erholen sich in der Regel schneller. Besonders ältere Wälder mit großen Bäumen sind anfällig für Trockenschäden, da sie einen höheren Wasserbedarf haben und sich schlechter an veränderte Bedingungen anpassen können.
Trockenheitsreaktion der Buche
Buchen reagieren sehr empfindlich auf Trockenheit und zeigen oft deutliche Wachstumsrückgänge, die bis ins Folgejahr anhalten. Bei anhaltender Trockenheit werfen sie ihre Blätter vorzeitig ab, um den Wasserverlust zu verringern. Bemerkenswert ist, dass die Buche auch bei abnehmender Wasserverfügbarkeit ihre Spaltöffnungen offen hält (anisohydrisches Verhalten) und damit zwar die Photosynthese aufrechterhält, jedoch kann diese Strategie im Vergleich zu anderen Baumarten zu schwerwiegenderen Langzeitschäden führen, insbesondere in Gebieten, die sich der natürlichen Verbreitungsgrenze der Buche nähern.
Trockenheitsresistenz der Eiche
Im Vergleich zur Buche sind Eichen trockenresistenter. Sie zeigen in der Regel ein ausgeglicheneres Wachstum während Trockenperioden und erholen sich schneller, wobei sie im Jahr nach der Dürre oft ein normales oder sogar überdurchschnittliches Wachstum aufweisen.
Obwohl Eichen auch anisohydrisches Verhalten zeigen, indem sie ihre Stomata bei Wassermangel offen halten, scheinen sie weniger anfällig für langfristige Schäden durch diese Strategie zu sein. Ihre Fähigkeit, bei extremer Trockenheit Blätter und sogar ganze Äste abzuwerfen, trägt dazu bei, den Wasserverlust zu verringern, was zu ihrer allgemeinen Toleranz gegenüber Trockenheit beiträgt. Wiederholte Trockenperioden können Eichen jedoch schwächen und sie mit der Zeit anfälliger für Schädlinge und Krankheiten machen.
Auswirkungen auf das Wachstum nach Trockenheit
Die Auswirkungen von Trockenheit auf das Baumwachstum setzen sich in den Folgejahren fort, wobei bei Buchen und Eichen unterschiedliche Muster zu beobachten sind. Bei Buchen kommt es im Jahr nach einer Dürre häufig zu einem reduzierten Wachstum und einem erhöhten Blattverlust, und es dauert mehrere Jahre, bis das normale Wachstum wieder erreicht wird. Eichen hingegen erholen sich in der Regel schneller, einige Studien zeigen bereits im Jahr nach einem Trockenereignis ein überdurchschnittliches Wachstum. Diese unterschiedlichen Erholungsraten werden auf unterschiedliche Anpassungsstrategien der Arten an Trockenheit und auf unterschiedliche Muster der Ressourcenverteilung zurückgeführt. Wiederholte Dürreereignisse können jedoch zu kumulativen Effekten und langfristigen Zuwachsverlusten bei beiden Baumarten führen, was die Bedeutung der Berücksichtigung mehrjähriger Effekte bei der Bewertung der Gesundheit und Produktivität von Wäldern unterstreicht.
Warum sind ältere Wälder besonders anfällig für Schäden durch Trockenheit
Wälder mit größeren, älteren Bäumen sind besonders anfällig für Trockenschäden. Bäume mit einem Stammdurchmesser von mehr als 50 cm zeigen während Trockenperioden einen überproportionalen Wachstumsrückgang und eine erhöhte Mortalität. Diese Anfälligkeit ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen: Größere Bäume haben größere Probleme, Wasser gegen die Schwerkraft zu transportieren, ihre Kronen sind Sonne und Wind stärker ausgesetzt und ihre etablierten Wurzelsysteme sind weniger anpassungsfähig an sich ändernde Wasserverhältnisse. Darüber hinaus benötigen ältere Bäume mehr Wasser, um ihre große Biomasse zu erhalten, und sind anfälliger für Folgeschäden durch Schädlinge und Krankheiten, wenn sie durch Trockenheit geschwächt sind. Forstwirtschaftliche Praktiken wie intensiver Holzeinschlag oder Durchforstung können diese Probleme noch verschärfen, indem sie das schützende Mikroklima reifer Wälder stören.