Funkkommunikation im Forst

Funksysteme sind in verschiedenen Ausführungen am Markt erhältlich. Die Bandbreite reicht von einfachen Handgeräten, auch bekannt als “Walkie-Talkie”, bis hin zu vollständig in Gehörschutzkapseln integrierten Systemen zum Anbau an gängige Forsthelme. Die lizenzfreie Variante “PMR-446” bietet dabei den Vorteil, dass sich schnell und einfach verschiedene Geräte auf eine einheitliche Frequenz einstellen lassen und somit eine Kommunikation untereinander ermöglichen. Handgeräte können per Kabel oder Bluetooth mit einer Sprecheinheit oder verschiedenen Headsets kombiniert werden. Bei einer Holzerntemaßnahme können beispielsweise Absperrposten mit Forstwirten und Maschinenführern kommunizieren. Dabei nutzen die Posten beispielsweise ein Handgerät, der Maschinenführer ein Handgerät mit Headset und die Forstwirte einen Helmfunk. 

Die Nutzung des Funksystems am Forsthelm ist je nach Hersteller und System unterschiedlich gelöst. Zum einen gibt es Funkgeräte, welche vollständig in die Gehörschutzkapsel integriert sind. Dadurch erhöht sich das Gewicht der Gehörschutzkapsel um das Gewicht der kompletten Funkeinheit. Andere Systeme nutzen Handgeräte, welche beispielsweise am Gürtel getragen werden und verbinden diese per Kabel oder Bluetooth mit den Gehörschutzkapseln des Forsthelms. Dabei fungieren die Gehörschutzkapseln lediglich als Headset und sind somit bis zu 50 % leichter als die Variante mit integriertem Funk. Einige Headsets ermöglichen mittlerweile die gleichzeitige Verbindung zu mehreren Geräten. So kann beispielsweise Funkgerät und Smartphone gleichzeitig gekoppelt werden („Multipoint“).

Speziell auf den Einsatz bei der Waldarbeit zugeschnitten bieten die Unternehmen Blickle&Scherer bzw. Bareither+Raisch („KuNo“) jeweils professionelle Handfunkgeräte an. Die Geräte werden standardmäßig via Bluetooth mit den Gehörschutzkapseln am Forsthelm gekoppelt und somit in die Forsthelmkombination integriert. Beide Systeme sind KWF-zertifiziert, nutzen Betriebsfunkfrequenzen und besitzen eingebaute Lage- und GPS-Sensoren sowie eine Notruffunktion. Über den Lagesensor erkennt das Gerät, wenn sich der Forstwirt nicht mehr bewegt oder am Boden liegt und sendet einen Notruf an die angeschlossene Gruppe. Eine direkte Weiterleitung an weitere Mitarbeiter oder die Rettungsleitstelle inklusive der GPS-Koordinaten der verunfallten Person ist ebenfalls möglich. Die Notruffunktion kann auch aktiv durch Drücken der Notruftaste aktiviert werden. Das System “KuNo” lässt sich zudem um die Funktion “Harvesterwatch” erweitern. Dieses System erkennt Forstmaschinen, welche mit einem speziellen Sensor ausgestattet sind, und warnt den Forstwirt per Sprachdurchsage, sobald er sich den Maschinen in einem einstellbaren Radius nähert. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der Forstwirt im unübersichtlichen Gelände nicht in den Gefahrenbereich der Forstmaschine gerät.


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