Mit der Einführung des Wildtierportals zum 1. April 2023 in Baden-Württemberg bei der Obersten Jagdbehörde erfolgt nun erstmals verpflichtend die Dokumentation von Wildunfällen direkt in ein zentrales Online-Portal mit genauen Angaben zur Lage, Tierart, Uhrzeit und Datum (www.wildtierportal-bw.de). Gleichzeitig dokumentieren die Polizeidienststellen seit dem 28. April 2021 erstmalig auch Wildunfälle mit reinen Sachschäden ohne Personenschäden…

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Wenn die Straße zum Abschuss beiträgt

Mit der Einführung des Wildtierportals zum 1. April 2023 in Baden-Württemberg bei der Obersten Jagdbehörde erfolgt nun erstmals verpflichtend die Dokumentation von Wildunfällen direkt in ein zentrales Online-Portal mit genauen Angaben zur Lage, Tierart, Uhrzeit und Datum (www.wildtierportal-bw.de). Gleichzeitig dokumentieren die Polizeidienststellen seit dem 28. April 2021 erstmalig auch Wildunfälle mit reinen Sachschäden ohne Personenschäden (Kategorie 5) im polizeiinternen Euska-System (Elektronische Unfalltypensteckkarte). Mit dieser Umstellung liegen für Baden-Württemberg erstmals flächig Wildunfalldaten mit geographischer Verortung und lagegenauer Kenntnis vor. 

Die Wildunfalldaten sind damit aber getrennt in zwei unabhängigen Systemen gespeichert. Alle Wildunfälle, die sich im Jagdrevier ereignen, also auch jene, die durch die Polizei aufgenommen wurden, müssen als Fallwild in der Jagdstatistik erscheinen. Daher muss damit gerechnet werden, dass alle polizeilich aufgenommen Wildunfälle auch in der Jagdstatistik vertreten sind. Ein örtlicher und zeitlicher Abgleich der jagdlich sowie polizeilich aufgenommen Wildunfalldaten des Jagdjahres 2022/2023 spiegeln diese Konsequenz jedoch nicht wieder. Kein polizeilich aufgenommener Wildunfall hat ein jagdlich aufgenommenes Pendant, dass sich mit der gleichen Tierart, in einem 50 m Radius um und innerhalb von zwei Stunden vor oder nach dem polizeilich aufgenommenen Wildunfall ereignet hat. Zukünftig wird sich zeigen, wie sich dieser Trend weiter entwickelt und in wie weit sich die beiden Systeme in der Genauigkeit der Daten angleichen.

Seit der Einführung der Dokumentation von Wildunfällen mit reinen Sachschäden bei der Polizei im April 2021 bewegt sich die Höhe der jährlich polizeilich aufgenommenen Wildunfälle bei durchschnittlich 21.000, im Wildtierportal bei 24.000 Wildunfällen. Das Rehwild ist in beiden Erfassungssystemen am häufigsten von Wildunfällen betroffen, gefolgt vom Rotfuchs und Dachs/Schwarzwild.


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